Der Geschmack von Glück

Ein einziger kleiner Tippfehler, und schon landet die E-Mail von Larkin, dem zurzeit am heißesten umschwärmten Teeniestar, in Ellies Postfach - ganz am anderen Ende der USA und in einer vollkommen anderen Welt: ohne Glamour, dafür mit Ferienjob in der Eisdiele. Und ohne dass der eine irgendetwas vom anderen weiß, entspinnt sich ein wunderbarer, sprühender Dialog zwischen den beiden. Sie können über Gott und die Welt miteinander reden, nur nicht darüber, wer sie in Wirklichkeit sind.

Doch dann schlägt Graham als Drehort für seinen neuesten Film Ellies kleines Küstenstädtchen vor, weil er sie endlich persönlich kennenlernen will. Aber wie macht man das als überall bekannter Filmstar und warum scheut umgekehrt Ellie die Öffentlichkeit so sehr?

Die 17-jährige Ellie lebt mit ihrer Mutter in einer kleinen Küstenstadt in Maine. Sie träumt davon, an einem Lyrik-Seminar in Harvard teilzunehmen, doch das Geld dafür fehlt. Nebenbei jobbt sie in einer Eisdiele, um etwas dazuzuverdienen. Eines Tages erhält sie versehentlich eine E-Mail von einem Unbekannten. Aus dieser zufälligen Nachricht entwickelt sich ein anonymer E-Mail-Austausch, der Ellie zunehmend fasziniert. Was sie nicht weiß: Ihr geheimnisvoller Chatpartner ist niemand Geringeres als Graham Larkin, ein berühmter junger Schauspieler. Graham, neugierig auf das Mädchen hinter den Mails, sorgt dafür, dass sein nächster Film in Ellies Heimatstadt gedreht wird – in der Hoffnung, sie dort zufällig zu treffen. Als sich die beiden schließlich begegnen, beginnt eine zarte Romanze. Doch Ellie hütet ein Geheimnis, das ihre Beziehung auf die Probe stellt.

Der Schreibstil ist flüssig und charmant und somit für einen Jugendroman geeignet. Durch das Setting, wird ein sommerliches Feeling vermittelt und Freude auf den Urlaub vermittelt. Durch den zufälligen E-Mail-Kontakt und die damit verbundene Anonymität entsteht eine moderne Note. Außerdem ist diese Idee niedlich und originell für den Beginn einer Romanze. Nebencharaktere sind bei der Entwicklung scheinbar leider etwas zu kurz gekommen. Diese hätten meines Erachtens nach etwas mehr Tiefe erhalten dürfen. Außerdem folgt die Romanstruktur klassischen Mustern eines Jugendromans, in dem Konflikte schnell und auf leichte Weise gelöst werden. Deshalb ist einiges an Handlung schon erahnbar. Obwohl ernste Themen wie Identität, Familie und Öffentlichkeit angeschnitten werden, bleiben sie oberflächlich behandelt. Das Buch setzt eher auf Wohlfühlmomente als auf tiefgründige Auseinandersetzung.