Bis(s) zum Ende der Nacht

Wenn man von dem getötet wird, den man liebt, hat man keine Wahl. Wie kann man fliehen, wie kämpfen, wenn man damit dem Geliebten wehtun würde? Wenn das eigene Leben das einzige ist, was man dem Geliebten geben kann, wie kann man es ihm dann verweigern? Wenn es jemand ist, den man wirklich liebt?

Der letzte Band der Geschichte von Edward und Bella beginnt mit den Hochzeitsvorbereitungen und der Feier. Danach beginnen die obligatorischen Flitterwochen, bei denen es heiß hergeht. Als Bella ihre Schwangerschaft feststellt verbündet sie sich mit Rosalie, die sich gegen Edward stellt und das Ungeborene und Bella vor seinem Willen der "Abtreibung" schützt. Die Schwangerschaft stellt sich als kompliziert heraus: Das Kind wächst in einem rasanten Tempo und Bella kann keine Nahrung zu sich nehmen. Als sie feststellen, dass Blut hilft, normalisiert sich die Situation etwas. Die Geburt selbst hätte Bella nicht überlebt, weshalb sie währenddessen Vampirgift verabreicht bekommt. Nach der Verwandlung stellt sich heraus, dass Jacob sich auf Bellas Tochter geprägt hat. Das Kind wächst schnell, weshalb es nun zum eigentlichen Konflikt kommt. Bella und Edward sind mit dem Kind draußen, als sie von einer anderen Vampirin gesehen werden. Es gilt als schlimmstes Vergehen Kinder unsterblich zu machen, weil diese sich dann auch in ihrem Denken nicht weiterentwickeln. Durch ein Missverständnis meldet sie die Situation aus ihrer Perspektive bei den Volturi, weshalb die Cullens befreundete Clans als Zeugen der Situation zu sich nach Forks einladen. Auch unter den Wölfen kommt es zu Konflikten, weil Jacob sich gegen den Anführer des Rudels stellt.

Auch in diesem Buch werden traditionelle Werte vermittelt: in diesem Fall kein Sex vor der Ehe. Das Motto zieht sich durch die vorangegangenen Bände zwar auch schon hindurch, aber es waren keine leeren Versprechen. Dennoch fehlt es vor allem gegen Ende an Spannung. Ja, die Volturi erscheinen. Ja, Aro liest Gedanken. Ja, sie drehen sich um und gehen wieder. Es kommt zu keiner Machtdemonstration, weil keine Gesetze gebrochen worden sind. Bei fast 800 Seiten mit so viel Konfliktpotential zwischen Vampiren und Wölfen hätte ich mir mehr als nur ein mittelmäßiges Familiendrama mit traditionellen Werten und der Verharmlosung von Pädophilie gewünscht.